Ehrengast der Leipziger Buchmesse 2020 und Gast der Leipziger Buchmesse 2019:

Karol Sidon (*1942 in Prag) ist Dramatiker, Drehbuch- und Prosaautor sowie Rabbiner. Für sein literarisches Werk wurde er 2019 mit dem tschechischen Staatspreis für Literatur geehrt. An der Prager Filmhochschule FAMU studierte Karol Sidon Drehbuch und Dramaturgie, anschließend war er als Hörspielautor und Dramaturg tätig. Ende der 1960er Jahre trat er mit den beiden autobiografisch angelegten Texten Sen o mém otci (1968, dt. als Traum von meinem Vater) und dem ähnlich gestimmten Sen o mě (1970), in denen er nach der Erfahrung des Holocaust nach seinem Platz in der Welt sucht, erstmals als Prosaautor in Erscheinung. In dieser Zeit wird er auch als Dramatiker bekannt, da er bekennender Regimekritiker ist, müssen seine Stücke teilweise heimlich aufgeführt werden.  

Nachdem Karol Sidon die Charta 77 unterzeichnet hatte, emigrierte er Anfang der 1980er Jahre nach Westdeutschland, um in Heidelberg Judaistik zu studieren. Nach der Samtenen Revolution kehrte er in seine Heimat zurück. Unter dem Pseudonym Chaim Cigan verfasste Sidon die Romantetralogie Kde lišky dávají dobrou noc, in der er jüdische Lehre, Philosophie und Traumsequenzen mit einem Besuch von Außerirdischen und einer fast kriminalistischen Ermittlung verbindet. Seit 1992 war Sidon Oberrabbiner von Prag, jetzt ist er tschechischer Landesoberrabbiner.

Nominiert vom Dramaturgischen Rat für die Leipziger Buchmesse 2020. 

Auf Deutsch erschienen: 

Traum von meinem Vater. Literarische Autobiographie, übers. von Elmar Tannert, ars Vivendi Verlag 2019, (tsch. Originaltitel: Sen o mém otci) 

Foto: Marek Bouda

Neuerscheinungen

Traum von meinem Vater

Neuerscheinung zur Leipziger Buchmesse 2019: "Traum von meinem Vater", übers. v. Elmar Tannert, ars Vivendi Verlag, Februar 2019 „Im Jahr fünfundvierzig bekam...

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